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Bühne frei – Wie halte ich eine kurze und knackige Rede?



Betriebsversammlung. Ich gähne und schaue genervt auf die Uhr. Auf der Bühne steht unser Betriebsratsvorsitzender und hält irgendeine Rede. Ich versuche meine Zeit abzusitzen und das Geblubber zu ertragen.


Zahlreiche langweilige Reden habe ich über mich ergehen lassen und hatte es irgendwann mal satt.


Damit deine Kollegen dich nicht zum Teufel jagen, musst du sie mit deiner Rede begeistern.

Wie? Ist einfacher als du denkst: Halte dich einfach an die folgenden zehn Tipps für eine knackige Rede.


1. Komm sofort zur Sache


Fange sofort mit der Rede an. Mit der wichtigsten Botschaft deiner Rede. Am besten mit einer persönlichen Geschichte, die unter die Haut geht und deine Kollegen neugierig auf die Betriebsversammlung macht.


2. Weg mit den Begrüßungen


Verschone deine Kollegen mit langatmigen Begrüßungsorgien. Sage höchstens „Guten Tag“ oder „Herzlich Willkommen“. Und selbst darauf kannst du noch getrost verzichten.


3. Stell dich nicht selbst vor


Hast du jemals erlebt, dass sich wichtige Leute selbst vorstellen? Sei selbstbewusst und stelle dich nicht selbst vor. Schließlich haben deine Kollegen dich gewählt und wissen, wer du bist und was du machst.


4. Verrate nie den Mörder


Der absolute Tod einer Rede ist, wenn du am Anfang die Themen vorstellst, über die du reden wirst. Dann verrätst du den Mörder, noch bevor der Krimi beginnt. Und die Spannung ist pfutsch!


5. Rede nicht über Organisatorisches


Wenn du zu Beginn auf der Betriebsversammlung über organisatorische Dinge sprichst, hast du dich als Spitzenredner endgültig disqualifiziert. Wie lange die Betriebsversammlung dauert oder wo sich die Garderobe befindet, gehört nicht in eine Rede.


6. Zahlen, Daten, Fakten


Erschlage deine Kollegen nicht mit Zahlen, Daten und Fakten. Kein Mensch kann sich all die vielen Zahlen und die bunten Charts merken. Greife die wichtigsten Zahlen heraus und untermauere damit deine Aussagen, die du als Redner machst.


7. Vom Hundertsten ins Tausendste


Langweile deine Kollegen nicht mit zu vielen Details. Es interessiert niemanden, ob Kollege X einen neuen Bürostuhl dank deines unermüdlichen Einsatzes bekommen hat. Sei denn, das Motto der Betriebsverammlung ist: „Neue Bürostühle für alle!“ Verliere dich nicht in Details, sondern behalte den Blick für das große Ganze.


8. Sprich in kurzen Sätzen


Trenne dich von den endlosen Sätzen. Den Schachtelsätzen. Erstens versteht sie keiner und zweitens verlierst du dann schneller den Faden. Spreche in kurzen und verständlichen Sätzen. Gönne dir und deinen Kollegen zwischen den Sätzen eine kleine Pause. Zum Luftholen. Und zum Denken.


9. Schluss ist Schluss


Mache deine Rede nicht kaputt, indem du zum Schluss noch mal alles zusammenfasst. Oder noch schlimmer: Durch einen Moderator zusammenfassen lässt.


Zerstöre deine Rede nicht durch Sätze wie:

  • Liebe Kolleginnen und Kollegen, das war’s.

  • Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.

  • Ich komme dann langsam mal zum Schluss.

Komme zum Schluss! Zu einem klaren und kurzen Ende. Du bist der Meinungsführer. Fordere deine Kollegen zu einer Handlung auf. Und schicke sie mit einer klaren Botschaft in die anschließende Diskussion.


10. Wie deine Rede auf keinen Fall beginnen darf


Hier ein negatives Beispiel, dass du bestimmt schon mal erlebt hast und um jeden Preis vermeiden solltest:


„Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich begrüße Euch recht herzlich zu unserer heutigen Betriebsversammlung. Und ich freue mich sehr, dass Ihr alle so zahlreich erschienen seid. Ganz besonders begrüße ich unsere Gäste. Ich begrüße unseren Geschäftsführer, Herrn Dr. Thomas Schmidt. Herzlich willkommen heiße ich auch unsere Personalreferentin, Frau Katrin Lehmann. Mein Name ist Lisa Müller. Ich bin die Betriebsratsvorsitzende, stellv. Gesamtbetriebsratsvorsitzende, Mitglied im Konzernbetriebsrat und Mitglied im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit. Bevor ich den Tätigkeitsbericht des Betriebsrates verlese, hier noch einige wichtige organisatorische Hinweise…“


Trau dich


Damit deine Reden besser werden, musst du ganz einfach üben. Am besten vor Publikum oder mit einem kritischen Mentor, der dir auf die Lippen schaut.


Genau dafür habe ich meine Seminare entwickelt, um dir und anderen Rednern zu helfen.

Bei mir lernst du kurz und schmerzlos wie man eine packende Rede hält – denn du hast nicht 100 Jahre Zeit deine Rhetorik zu verbessern. Begeistere deine Kollegen jetzt.


Und denke daran: "Tritt fest auf, mach´s Maul auf, hör bald auf." Martin Luther



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